Gut gestärkt führte uns die heutige Tour erst einmal in das Tal der Sieben Quellen. Hier entspringen sieben kleine Quellen, die einst für die Wasserversorgung von Kolymbia sorgten. Auf engen, oft recht steilen Wegen kommt man zu einem kleinen Stausee mit faszinierend grünen Wasser. Wer Lust und Laune hat, kann sich hier auch nasse Füße holen und durch einen etwa 180 Meter langen Tunnel im Entengang zum Stausee laufen. Das war aber nicht so unser Ding… Ansonsten ist die Wanderung echt zu empfehlen, falls nicht gerade wieder ein Bus mit Touristen ausgeschüttet worden ist.
In Eleousa, einem kleinen Weindorf, machten wir Halt an einer Zisterne. Diese wird vom Wasser der Koskinisti Quelle gespeist. In der Zisterne lebt noch eine recht große Anzahl des seltenen Süßwasserfisches Gizani, den es sonst wohl nicht mehr gibt. Ansonsten ist der Ort auch für einige Lost Places bekannt, die aber nicht auf unser Interesse stoßen.
Weiter ging es zu einer kleinen Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, der Agios Nikolaos Foundoukli. Leider war sie heute nicht zugänglich, sie soll aber sehr schöne Wandmalereien enthalten. Im Garten um die Kapelle stehen ein paar sehr alte Zypressen und Olivenbäume. Doch auch hier störten Touristen wieder die himmlische Ruhe…
Also schnell wieder ins Auto und weiter ging die Reise. In Profitis Ilias, einem winzigen Bergdorf an der Strecke, fühlt man sich auf einmal in den Schwarzwald versetzt. Das große Hotel scheint direkt von da nach Rhodos versetzt worden zu sein. Doch bis auf einige Lost Places hat auch dieser Ort sonst nicht viel zu bieten.
Auf wunderschönen, kurvigen Straßen ging es an die Westküste der Insel. Der nächste Stopp für uns war das Kritinia Castle, Reste einer im 15. Jahrhundert erbauten Burg des Johanniterordens. Von hier hat man einen tollen Blick hinaus auf das türkis-blaue Wasser der Ägäis.
Gestärkt mit einem leckeren Eiskaffee ging es weiter in Richtung Norden. Immer an der Küste entlang führte jetzt die Straße, vorbei am Airport Rhodos, hin nach Filerimos. Hier machten wir uns auf den Weg zum Filerimos Cross, einem großen Betonkreuz. Die Aussicht von hier ist überwältigend.
Etwas Kultur sollte auch noch sein, also entschlossen wir uns noch zum Besuch der Filerimos Monastery. Eigentlich sollte der Eintritt 20 Euro kosten, doch die nette Dame am Eingang meinte, dass heute alles frei wäre. Nicht schlecht…
Das alte Gemäuer hat schon seinen Reiz, aber der Ausblick auf Rhodos Stadt ist beeindruckend. Faszinierend sind auch die vielen, freilaufend Pfauen, die hier ihr Zuhause haben. Ganz schön bunt und ganz schön laut…
Nun hieß es, langsam den Rückweg antreten. Auf nun schon bekannten Wegen ging es zurück zum Hotel und von dort, nach einer kurzen Verschnaufpause, direkt zum Essen. Diesmal hatten wir uns die Taverne Michel ausgesucht. Auch hier wurden wir wieder mit leckeren griechischen Spezialitäten verwöhnt. Störend war nur, dass ein paar Ruhrpottler meinten, im Urlaub unbedingt Fußball schauen zu müssen. Jeder von denen stand gefühlt mit auf dem Spielfeld, alles musste lautstark dokumentiert werden… na ja…